Das Palais Stoclet in Brüssel kann als der Höhepunkt des Schaffens von Josef Hoffmann gesehen werden.
Bei einem Wienbesuch waren die Auftraggeber äußerst beeindruckt von den Villen Hoffmanns auf der Hohen Warte.
Noch während der Fertigstellung des Sanatoriums Purkersdorf erhielt die Wiener Werkstaette und damit Josef Hoffmann (als Architekt) den Auftrag zur Gestaltung eines Palais in Brüssel.
Gemäß dem Wunsch des Bauherrn Adolphe Stoclet, sollte ein Gesamtkunstwerk entstehen, bei dem nur die kostbarsten Materialien verwendet und nur die geschicktesten Handwerker wie erfindungsreichsten Künstler herangezogen werden sollten.
Die Außenwände verkleidete man mit norwegischem Turilimarmor, die Innenwände mit gelbbraunem italienischem Paonazzomarmor.
Mit der Innenausstattung wurde nahezu die gesamte Wiener Künstlerschaft betraut. Nach fünfjähriger Bauzeit war die wohl charakteristischste Glanzleistung des Wiener Jugendstils vollendet.
Nicht nur Materialien und Verarbeitungstechnik waren aufwendiger geworden, es ist ab 1905 ein neuerlicher Richtungswechsel in der gestalterischen Tätigkeit Hoffmans zu erkennen, die man als Hinwendung zum Klassizismus bezeichnen kann.
Allerdings ist zu bemerken, daß das klassische Formenrepertoire durch puristische Abstraktion reduziert wurde. Beim Palais Stoclet war das Verhältnis zwischen Auftraggeber und Architekt das denkbar glücklichste.
Dies ist in der Qualität erkennbar, wobei in der Gestaltung offenbar keinerlei Kompromisse eingegangen wurden sowohl bei Außengestaltung als auch bei der Inneneinrichtung.
Gleichzeitig, um 1907, entstand in Wien das Künstlerkabarett Fledermaus, an dessen Gestaltung Hoffmann, Kokoschka, Klimt, Wimmer-Wisgrill, Czeschka, Michael Powolny mit vielen Mitarbeitern der Wiener Werkstaette beteiligt waren und es geht die Kunde, dass die Gelder für die Finanzierung der Fledermaus von den Geldern des Palais Stoclet abgezweigt wurden.
Einige Entwürfe von Leuchten respektive Lampen des Josef Hoffmann für das Palais Stoclet werden von WOKA LAMPS VIENNA als Lizenznehmer der Josef Hoffmann Stiftung in Wien in Handarbeit hergestellt.