1904 bis 1906 als k.k. Postsparcassen-Amt nach Plänen von Otto Wagner am Georg-Coch-Platz 2 in der Ringstraßenzone in der damals ganz neuen Stahlbetonbauweise erbaut, wurde das Gebäude am 17. Dezember 1906 eröffnet. Es wurde 1910–1912 erweitert, unter anderem um einen Kassenraum für den Effektenverkehr.
Im Zuge der Verbauung der Ringstraße wurde das Gebäude, wesentlich später als andere Teile der Straße, als Zentrum des Stubenviertels geplant. Vorher hatte sich bis um 1900 auf dem Areal die Franz-Joseph-Kaserne des k.u.k. Heeres befunden, bei der das Franz-Joseph-Tor auf den Stubenring führte.
Architektur der PSK
Die Fassade ist mit quadratischen Marmortäfelchen und Aluminiumapplikationen belegt, die an einen Geldspeicher erinnern sollen. An Tief- und Hochparterre sind Granitplatten angebracht. Dies gilt als besonders geglückte Synthese aus Funktionalität und Ästhetik: Die Nieten, mit denen die Marmorverkleidung scheinbar an der Wand befestigt ist, sind ausschließlich Ornament und gliedern die Fassade. Da die ca. 10 cm dicken Platten vom Putz gehalten werden, kommt den Nieten keine tragende Funktion zu.[1]
Wagner, der den vom österreichischen Chemiker Carl Josef Bayer für die industrielle Fertigung perfektionierten Werkstoff Aluminium sehr schätzte, benutzte das Material nicht nur für die Nieten, sondern auch für andere Schmuckelemente außen und innen am Gebäude, etwa für die Portikussäulen und die Gebläse der Zentralheizung.
Kassenhalle der PSK
Im quadratischen Hof in der Mitte vorne ist das doppelte Glasdach des darunter liegenden Kassensaals zu erkennen; die untere Dachschale der Halle ist gewölbt. Der Fußboden im Kassensaal besteht aus Glaskacheln, die Licht in die darunterliegenden Räume leiten (Postfach- und Postsortierräume); es ist darunter tatsächlich taghell.
Im Vestibül befindet sich eine Büste Franz Josephs I. von Richard Luksch. Die 4,3 m hohen, erstmals aus Aluminiumguss gefertigten Eckfiguren auf der Attika stammen von Othmar Schimkowitz. Die Glasfenster sind zum Teil ein Werk von Leopold Forstner.
Seit 1904 wurde das Gebäude immer als Bürogebäude benützt und instand gehalten, während des Zweiten Weltkriegs blieb es von Bombentreffern verschont. 1970 bis 1985 erfolgte eine Generalsanierung, der sich der Bau einer Tiefgarage anschloss. Das für den Gründer der Postsparkasse, Georg Coch, auf dem Platz vor der Postsparkasse errichtete Denkmal wurde nach Fertigstellung der Tiefgarage nicht mehr in der Mitte des Georg-Coch-Platzes aufgestellt, sondern, um seine Sichtbarkeit für Passanten auf der Ringstraße zu verbessern, in der Baulinie der Stubenringverbauung.