Dagobert Peche wurde 1887 in St. Michael in Salzburg geboren. Nach dem Studium der Architektur in Wien u.A. bei Ohmann wendet sich Peche der Innenraumgestaltung, besser gesagt, der Rauminszenierung zu. Das Erbe der secessionistischen Flächenkunst und das Vorbild von Künstlern aus dem Kreis der Wiener Kunstgewerbeschule bleiben gegenwärtig.
1911 machte Peche die Bekanntschaft mit Josef Hoffmann, er arbeitete für die Firmen Johann Backhausen, Philipp Haas, Wiener Keramik, Wiener Porzellanmanufaktur Josef Böck.
Ausstellungstätigkeit in Rom, beim Kölner Werkbund, Erste Publikationen in Alexander Kochs "Deutsche Kunst und Dekoration". Peches verspielte Konzeptionen stehen im krassen Gegensatz zu Hoffmanns strengen Formen.
Mit seinen "weiblichen Wohnraumgestaltungen" inszeniert Peche jene eigentümliche Mischung die man als "Öffentliche Intimität" bezeichnen könnte
Ab 1915 wurde Peche Mitarbeiter der Wiener Werkstätte, wo er ab 1917 zum Leiter der Zürcher Filiale avancierte. Seine Vorliebe für das Kürzelhafte, läßt ihn körperlose Wesen, Köpfe von Blättern umsponnen, von Schleiern verhüllt zeigen, Stickereien und Zeichnungen reihen sich zu Mustern aneinander.
1922 schloss die Wiener Werkstaette unter Phillip Häusler einen Vertrag mit dem Rahmenerzeuger Max Welz. Dagobert Peche und Josef Hoffmann Entwürfe, Max Welz produzierte und die Wiener Werkstaette verkaufte die Produkte als Wiener Werkstaette Erzeugnisse.
Seine bizarre Phantasie beseelt gleichermaßen die Gegenstände, die er für Gebrauch und Luxus der Dame erfindet. Dagobert Peche stirbt nach längerer schwerer Krankheit 1923 in Mödling.
In einer kriegsüberschatteten Zeit hat Peche mit seinen fröhlichen aber auch verschwenderischen Entwürfen richtungsweisend die Flächenkunst der Wiener Werkstätte beeinflußt und gilt daher als Vorläufer der heute nur ungenau mit "Art Deco" bezeichneten Stilrichtung.
Fotos: Karolinsky-Archive