COOP HIMMELB(L)AU wurde 1968 in Wien von Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Rainer Maria Holzer, der die Gruppe 1971 wieder verließ, gegründet. Die Gruppe arbeitet in den Bereichen Architektur, Design und Kunst.
Die drei arbeiteten zunächst an Ideen und Projekten im Bereich der experimentellen Architektur, oft auf der Grundlage von pneumatischen Raumkonstruktionen, beispielsweise am Projekt einer beweglichen, aufblasbaren und bewohnbaren Wolke (1968-72) und der Wolkenkulisse für den "Wiener Supersommer" (1976). Der Wechsel zu einer aggressiven Sprache erfolgte mit der "Reiss Bar" in Wien (1977). Ein zwischen den Wänden verspanntes teleskopartiges Edelstahlrohr vermittelt dem Besucher die optische Illusion, daß der Raum auseinandergedehnt worden und so ein Riß entstanden sei, der sich mit 49 cm Breite durch den gesamten Raum vom Boden über die Wand bis zur Decke zieht. Diese vertiefte Spalte hebt sich von der Wand schwarz ab. Für das Projekt eines Stadtwohnhauses unter dem Titel "Hot Flat" entwarfen sie ein Glasdach in Form einer auflodernden Flamme, das als Fragment an der Technischen Universität in Wien installiert wurde (1978-79).
"Architektur muß brennen" ist auch der Titel einer 1980 in Graz veröffentlichten Publikation. Als weiterer Schritt der Umsetzung eines von Verletzung und Deformierung bestimmten Architekturkonzepts sind die HUMANIC-Filialen in Mistelbach (1979) und Wien (1980-81) zu sehen. Etwa gleichzeitig begannen sie mit der Wiener Liederbar "Roter Engel" (1980-81), einem Weinlokal mit Liedertheater für 120 Personen. Neben zahlreichen unrealisierten Entwürfen, wie dem "Ersten Medienturm" für Hamburg, entstand 1983 bis 1988 eine Anwaltskanzlei in Wien, ein Dachausbau, dessen Elemente über die gutbürgerliche Fassade ausgreifen und den Akt des Umbaus deutlich sichtbar machen. Bei der Gestaltung der Spanplattenfabrik Funder in Kärnten (1988-89) bilden tanzende Kamine und gezackte Dächer die ungestüme Umhüllung eines funktionalen Komplexes.
1988 eröffnete COOP HIMMELB(L)AU eine zweite Geschäftsstelle in Los Angeles, California.
COOP HIMMELB(L)AU realisieren Projekte, die von Umgestaltungen in Wien bis zur Stadtplanung in Frankreich reichen. Ihre bekanntesten Arbeiten sind der Stadtplan für Melum-Sénart (Frankreich) und der Museum Pavillon in Groningen (Niederlande). März 1998 wurde das UFA-Kino Zentrum in Dresden (Deutschland) eröffnet, im selben Jahr der SEG-Appartment Tower in Wien fertiggestellt.
COOP HIMMELB(L)AU arbeiten an internationalen Projekten in Deutschland, Niederlande, Frankreich, USA und Japan.
In den letzten fünf Jahren wurden COOP HIMMELB(L)AU mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. COOP HIMMELB(L)AU ist Mitglied der European Academy of Sciences and Arts. Derzeit in Planung sind zahlreiche Projekte, unter anderem das "Hamburg Double Cone", ein multifunktionelles Büro und Bildungszentrum, "Gasometer"-Wohnbauten und Appartments in der Remise" in Wien sowie Ausstellungsgestaltungen und Design-Projekte.
Die Arbeiten von COOP HIMMELB(L)AU wurde in vielen internationalen Ausstellungen gezeigt, so etwa eine Retrospektive im Centre Georges Pompidou in Paris oder die Präsentation "Dekonstruktivistische Architektur" im Museum of Modern Art in New York, die von Philip Johnson kuratiert wurde. 1996 wurden COOP HIMMELB(L)AU als österreichische Repräsentanten auf die Architektur-Biennale in Venedig eingeladen.
Wolf D. Prix wurde 1942 geboren, Studium an der Technischen Universität Wien, am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) und der Architectural Association in London. Derzeit betreut er eine Meisterklasse Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien, weiters unterrichtet er am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) in Los Angeles, Kalifornien.
1984: Professor an der Architectural Association in London.
1990: Gastprofessor an der Harvard University, Cambridge, Massachusetts.
1995-1997: Mitglied des Architectural Counselor to the Federal Ministry of Science, Research and the Arts.
Seit 1998: Fakultätsmitglied der Columbia University New York, USA.
Helmut Swiczinsky: Geboren 1944 in Poznan, Polen. Helmut Swiczinsky wuchs in Wien auf, wo er auch an der Technischen Universität Architektur studierte. Weiters studierte er an der Architectural Association in London.
Gastprofessor an der Architectural Association in London.